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Maaike Bleeker: Performing ›(I) Live‹
Performing ›(I) Live‹
(p. 111 – 123)

Maaike Bleeker

Performing ›(I) Live‹

PDF, 13 pages

Daniel AlmgrenRecén kreiert 2009 ein Remake des berühmten Tanzstücks Live (1979) des Niederländischen Choreographen Hans van Manen. Unter dem Titel I Live analysiert AlmgrenRecéns Remake die Beziehung zwischen Bewegung und Medieneinsatz in van Manens Live und lenkt die Aufmerksamkeit darauf, wie die Choreographie von Live sich nicht nur durch die Bewegungen des tanzenden Körpers auf der Bühne, sondern vor allem durch die mediengenerierte Bewegung der Kamera konstituiert. Der Beitrag fokussiert bei beiden Performances die Beziehung von Tanz, Medien und Gender. Mit Bezug auf Deleuzes Argumentation, dass die Technologie bzw. Apparatur des Kinos und die damit verbundene Transformation von Raum und Zeit die Art und Weise unserer kognitiven Wahrnehmung modelliert, wird aufgezeigt, wie Live und I Live dieses Prinzip externalisiert haben. Darüber hinaus argumentiert der Beitrag, dass beide Stücke als Beispiele für das gelesen werden, was André Lepecki als »exhausting dance« beschreibt. Beide Performances zeigen, wie Denkweisen, die von Medien und Technologie hervorgebracht werden, inkorporiert worden sind und wie dadurch unser Verständnis von Raum, Zeit und (Tanz-)Bewegung transformiert wird. Diese durch Medientechnologien generierten Denkbewegungen erweisen sich dabei als gegendert.

  • performance
  • body
  • dancing
  • choreography
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Maaike Bleeker

is a professor of Theatre Studies, and the Head of School of Media and Culture Studies at Utrecht University. Previously she taught at the School for New Dance Development (Amsterdam), the Piet Zwart Post-Graduate Program in Fine Arts (Rotterdam) and the University of Amsterdam. She graduated in Art History, Theatre Studies and Philosophy at the University of Amsterdam and obtained her PhD from the Amsterdam School for Cultural Analysis (ASCA). Since 1991, she is also active as dramaturge in theatre and dance. Her research focuses mainly on the visuality of theater. Furthermore, she is president of Performance Studies international (PSi).

Marie-Luise Angerer (ed.), Yvonne Hardt (ed.), ...: Choreographie – Medien – Gender

Choreographie, Medien und Gender sind zentrale Begriffe kulturwissenschaftlicher Forschung, die in dieser Konstellation allerdings noch selten zusammen analysiert wurden. Der interdisziplinär ausgerichtete Band unternimmt es, dieses komplexe Gefüge im Kontext zeitgenössischer Tanz- und Performancekunst zu untersuchen und seine Bedeutung für das Verständnis von Wissensordnungen und Medialität herauszuarbeiten. Die AutorInnen fragen nach den Verschränkungen von Macht und medial-performativen Konstellationen in Tanz und Performance; sie zeigen auf, mit welchen Strategien Gender-Konfigurationen konstruiert und/oder subvertiert werden; sie fragen danach, was das »doing« bzw. »dancing gender« im Zusammenhang einer Produktionsästhetik bedeutet.
Der Band positioniert sich gegen jenen schleichenden »Backlash«, der Fragen von Gender und Macht zunehmend als ausgehandelt und nicht mehr thematisierungsbedürftig betrachtet.
 

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