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Franz Kaltenbeck, Peter Weibel: Hat Sigmund Freud zur Medientheorie beigetragen?
Hat Sigmund Freud zur Medientheorie beigetragen?
(p. 221 – 234)

Franz Kaltenbeck, Peter Weibel

Hat Sigmund Freud zur Medientheorie beigetragen?

PDF, 14 pages

  • cultural theory
  • psychoanalysis
  • Sigmund Freud

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Franz Kaltenbeck

Franz Kaltenbeck

is a Graz-born psychoanalyst based in Paris. He furthermore works at the Centre Hospitalier Régional Universitaire, Lille and as president of the Association Lilloise pour l’Etude de la Psychanalyse et de son Histoire (A.L.E.P.H.). His research focus is on clinics, theory and the history of psychoanalysis and on 20th-century literature. He is was editor of La Cause freudienne (1994–1998) and is currently editor in chief of Savoirs et clinique. Revue de psychanalyse (since 2000). 

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Franz Kaltenbeck (ed.), Peter Weibel (ed.): Sigmund Freud. Immer noch Unbehagen in der Kultur?

In seinem Essay »Das Unbehagen in der Kultur« (1930) bricht Sigmund Freud endgültig mit dem ursprünglichen Dualismus der Psychoanalyse: Er stellt nicht mehr der Primitivität der Triebe die exzessive Strenge der Zivilisation gegenüber. Die Gefahren der Zivilisation sucht er allein in der Zivilisation selbst. Freud war sicher einer der Ersten, der mit dieser Schärfe die Ambivalenz des Fortschritts erkannte und analysierte: Der moderne Mensch, der immer mehr technische und politische Mittel des Glücks besitzt, fühlt sich als »Prothesengott« unbehaglich und träumt davon, die Zivilisation gegen sich selbst zu wenden.

Klar ist, dass die Analyse von Freud weiterwirkt. Profitieren wir nicht von der »sexuellen Revolution«, die in den 1960er Jahren Schlagzeilen gemacht hat? Lässt uns das Ende des Kalten Krieges nicht weiterhin auf eine Regulierung der internationalen Gewalt durch das Recht hoffen, trotz offensichtlicher Ungewissheiten? Zeigt nicht die technische Revolution in der Informatik und in der Biologie, dass der Glaube an den wissenschaftlichen Fortschritt immer noch existiert?

Der Band stellt Kernfragen unserer Zeit und sucht nach neuen fruchtbaren Antworten. Es soll, mit Freud, eine Reflexion fortgeführt werden, die von den brutalen Naivitäten des imperialistischen Humanismus befreit ist, die auch in diesen gegenwärtigen glücklich-konfusen Zeiten noch weiter wirken.

Auf herausfordernde und innovative Weise behandeln die Beiträge Widersprüche, Ambivalenzen und Konflikte der Kultur sowie ihre wirtschaftlichen, sexuellen, politischen, ästhetischen und literarischen Aspekte.