Der Bruch mit der Perspektive als dem anthropologischen Paradigma der Wahrnehmung im Allgemeinen und der des Bildes im Besonderen ist mit dem epistemologischen Feld verbunden, aus dem sie hervorgeht: Die Holographie wurzelt in der Wellenoptik, jener Beschreibung des Lichts – schon von Christiaan Huygens im 17. Jahrhundert vermutet und Anfang des 19. Jahrhunderts von Thomas Young experimentell bewiesen –, in der das Licht nicht mehr, wie in der geometrischen Optik, die auch dem Paradigma der Zentralperspektive zugrunde liegt, als Bündel gerader Strahlen, sondern als transversale Wellenfront beschrieben wird. Die Holographie bezeichnet das technische Verfahren, durch die Aufzeichnungen von Interferenzen zwischen einem Objekt- und einem Referenzstrahl desselben kohärenten Lichts Wellenfronten zu rekonstruieren. Das so ermöglichte holographische Wissen hat allerdings einen Geltungsbereich, der die reine Optik weit hinter sich lässt. Wie schon der Ausdruck ›Wellenfront‹ nahelegt, kann es auch für andere Wellenformen als die des Lichts, z. B. für die des Schalls nutzbar gemacht werden.