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Andreas B. Kilcher: Assimilation und Zirkulation
Assimilation und Zirkulation
(p. 15 – 36)

Ein universalistisches Wissensmodell des 19. Jahrhunderts

Andreas B. Kilcher

Assimilation und Zirkulation
Ein universalistisches Wissensmodell des 19. Jahrhunderts

PDF, 22 pages

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Andreas B. Kilcher

Andreas B. Kilcher

is Professor for Literary and Culture Studies on the Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETHZ).

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David Gugerli (ed.), Michael Hagner (ed.), ...: Nach Feierabend 2011

Im 17. und 18. Jahrhundert sprach man von Kreisläufen, um von der Zirkulation des Blutes, von »Stoffen« und Gütern zu handeln. Anfang des 19. Jahrhunderts bezeichnete der Begriff das Fließen der Säfte im Körper sowie die Verhältnisse in einer wohleingerichteten »Staatswirtschaft«. Heute ist die Rede von zirkulierenden Daten, Zeichen, Bildern und Diskursen, von der Zirkulation des Begehrens, der Zirkulation von kulturellem Kapital oder Sinn – und schließlich von ­Menschen.

Für die Wissensgeschichte ist der Begriff »Zirkulation« konstitutiv. Der Ansicht, dass Wissen in exklusiven Settings entsteht, um sich von dort aus zu verbreiten, hält die Wissensgeschichte entgegen, dass auch die Praxis im Labor auf Geräte, Diskursmuster und Wissen zurückgreifen muss, die nicht im Labor selbst entstanden sind, sondern weit außerhalb davon. Als zirkulierendes Gut wird Wissen in unterschiedlichen Medien formatiert, verändert sich im Übergang von einer Repräsentationsweise zur nächsten und ist in Machtverhältnisse verstrickt.

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