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Sabine Baier: »Bricklebrit!«
»Bricklebrit!«
(p. 177 – 199)

Die schöpferische Kraft des Zirkulären im Alchemicadruck Rosarium Philosophorum von 1550

Sabine Baier

»Bricklebrit!«
Die schöpferische Kraft des Zirkulären im Alchemicadruck Rosarium Philosophorum von 1550

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Sabine Baier

Sabine Baier

studied philosophy, psychology and computer sciences at the Ludwig-Maximilian-University Munich. In 2007 she graduated with a thesis on meta-ethics using an interdisciplinary method by combining results and ideas of network theories with common ethical concepts. Since 2007 she is junior researcher at the Institute for Theoretical Philosophy at the ETH Zurich. In her PhD project she analyses the ideas and the specific style of thinking of early modern alchemists. She is interested in practices of creativity and innovation, particularly with regard to contemporary concepts of philosophy of science.


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Im 17. und 18. Jahrhundert sprach man von Kreisläufen, um von der Zirkulation des Blutes, von »Stoffen« und Gütern zu handeln. Anfang des 19. Jahrhunderts bezeichnete der Begriff das Fließen der Säfte im Körper sowie die Verhältnisse in einer wohleingerichteten »Staatswirtschaft«. Heute ist die Rede von zirkulierenden Daten, Zeichen, Bildern und Diskursen, von der Zirkulation des Begehrens, der Zirkulation von kulturellem Kapital oder Sinn – und schließlich von ­Menschen.

Für die Wissensgeschichte ist der Begriff »Zirkulation« konstitutiv. Der Ansicht, dass Wissen in exklusiven Settings entsteht, um sich von dort aus zu verbreiten, hält die Wissensgeschichte entgegen, dass auch die Praxis im Labor auf Geräte, Diskursmuster und Wissen zurückgreifen muss, die nicht im Labor selbst entstanden sind, sondern weit außerhalb davon. Als zirkulierendes Gut wird Wissen in unterschiedlichen Medien formatiert, verändert sich im Übergang von einer Repräsentationsweise zur nächsten und ist in Machtverhältnisse verstrickt.

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