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Melanie Möller: Am Nullpunkt der Rhetorik?
Am Nullpunkt der Rhetorik?
(p. 103 – 120)

Michel Foucault und die parrhesiastische Rede

Melanie Möller

Am Nullpunkt der Rhetorik?
Michel Foucault und die parrhesiastische Rede

PDF, 18 pages

In seinen Vorlesungen zur »Parrhesia« formuliert Foucault die Kernfrage nach der Beziehung zwischen Wahrheit und Subjekt mit Blick auf die Übertragbarkeit der Selbstsorge und ihre intersubjektiven Grundlagen. Was die Form dieses kommunikativen Spiels angeht, so stellt Foucault unmissverständlich klar, dass sich ihre Beschreibung dem Zugriff der Rhetorik entziehe. Foucaults Befund über das Nicht-Verhältnis von Parrhesie und Rhetorik hängt an verschiedenen Prämissen, die sich an markanten Punkten als problematisch erweisen. Diese Prämissen werden einer kritischen Analyse unterzogen.

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Petra Gehring (ed.), Andreas Gelhard (ed.): Parrhesia

In seinen letzten Vorlesungen am Collège de France entwickelt Foucault ein Verständnis der parrhesia als Tugend im etymologischen Wortsinn: als Akt der freimütigen Rede, der Mut erfordert, weil er durch seine rückhaltlose Offenheit riskiert, die Zuneigung des Freundes zu verspielen oder den Zorn des Tyrannen auf sich zu ziehen. Was mit Der Wille zum Wissen als Geschichte der Sexualität begann, erweitert sich in den letzten Vorlesungen zu einer weit ausgreifenden Geschichte der Subjektivierungspraktiken, die Akte des Wahrsprechens nicht mehr vorwiegend als Produkte kirchlicher, gerichtlicher oder psychologischer Geständnispraktiken begreift, sondern sie als genuine Manifestationen von Freiheit sichtbar macht.


Der Band bietet eine kritische Auseinandersetzung mit dem von Foucault eröffneten Untersuchungsfeld, das die Frage der parrhesia in ihren philosophischen, philologischen und politischen Dimensionen erschließt. Dabei wird die Frage nach Foucaults spezifischem Verständnis von Subjektivität und Freiheit ebenso behandelt wie seine Verhältnisbestimmung zwischen parrhesia und Rhetorik und seine Ethik der ungeschützten Rede.

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