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Mirjam Schaub: Der schwarze Rand des Denkens
Der schwarze Rand des Denkens
(p. 99 – 125)

Derek Jarmans Film ›Wittgenstein‹ und das Argumentieren mit Bildern und Tönen

Mirjam Schaub

Der schwarze Rand des Denkens
Derek Jarmans Film ›Wittgenstein‹ und das Argumentieren mit Bildern und Tönen

PDF, 27 pages

Auf besonders beeindruckende Weise zieht Derek Jarman die Konsequenz aus der für Wittgenstein grundlegenden Verquickung künstlerischer und philosophischer Praxis: Sein Film über den Philosophen ist trotz aller Rücksicht auf biografische Details nicht dokumentarisch, sondern schafft, so Mirjam Schaub in ihrem Beitrag, in seiner ganz eigenen filmischen Ästhetik letztlich eine selbst zeigende Rekonstruktion von dessen Denken.

  • art theory
  • Wittgenstein
  • aesthetics

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Mirjam Schaub

Mirjam Schaub

is visiting professor at TU Dresden and professor p.p. at Freie Universität Berlin. She studied Philosophy, Political Sciences and Psychology at the Universities of Munster, Munich, Paris (Sorbonne I) and Berlin and graduated with a PhD on Gilles Deleuze at Freie Universität Berlin in 2001. Meanwhile she trained as editor at the Deutsche Journalistenschule (DJS) in Munich. She has since been research assistant with various international universities, e.g. as Visiting Research Fellow at the University of Edinburgh. She also worked as a freelance critic on literature, art and film (taz, Freitag, FAZ, Magazin Süddeutsche Zeitung etc.) and as a scriptwriter of artist biographies for TV (ZDF aspekte) and is co-author of numerous catalogues and art books.

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»Die Ästhetik lag nicht im Zentrum von Wittgensteins Interessen«, notiert das Wittgenstein-Lexikon lakonisch, »aber die Künste, insbesondere die Musik, hatten einen hervorragenden Platz in seinem Leben.« Es ist diese Spannung zwischen der Ablehnung ästhetischer Theorie und der Bedeutung von Kunst in der alltäglichen Lebenspraxis Wittgensteins, die das Buch aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet. In sechs Essays werden Wittgensteins Reflexionen über die Farben ebenso besprochen wie sein Verhältnis zur Musik und seine Arbeit als Architekt; thematisiert wird außerdem die Rezeption seiner Philosophie in der bildenden Kunst und der Literatur wie die filmische Auseinandersetzung mit dem Phänomen Wittgenstein. Das Gespräch mit Allan Janik schließlich spiegelt den Versuch, diese vielfältigen Bezüge zur Kunst in ihren Auswirkungen auf den ganz eigenen Philosophiebegriff Wittgensteins auszuloten. So wird das, worüber man nach dem Diktum des Traktatus zu schweigen habe, in seiner konstitutiven Funktion als das Unsagbare Wittgenstein’schen Philosophierens gewürdigt.