Vereinzelte Prosastücke und vereinzelte Menschen haben etwas gemein: Sie strecken die Hände aus nach Zusammenhang und ziehen sie eigensinnig immer wieder zurück. So etwa Georg Adam, älterer Junggeselle und Betreiber der Münchner Herrenboutique Adam & Söhne. Oder Friedrich, ein junger Mann, nach dem gewaltsamen Tod seiner Mutter in Heimen aufgewachsen, der nicht recht zu leben weiß. Oder Silvia Schnuppe, erfolgsmüde Hauptkommissarin bei der Münchner Mordkommission. In der alteingesessenen Boutique treffen ihre Geschichten aufeinander. Andere Stimmen dieses in kleinen Formen erzählten Texts wollen lieber nicht verkörpert werden.
Feierabend eines Fauns ist ein kubistischer Erzählfluss. Poetisches Einzelbild, fiktive Erzählung und tragisch-komisches Journal verschränken sich, um zugleich traurig und freudig nach vorn, zurück, in alle Richtungen zu schauen.