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Christoph Brunner: Kon-/Disjunktion
Kon-/Disjunktion
(p. 128 – 130)

Christoph Brunner

Kon-/Disjunktion

PDF, 3 pages

  • politics
  • feminism
  • precariat
  • post-workerism
  • post-structuralism
  • community
  • queer theory
  • political theory

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Christoph Brunner

is Assistant Professor for Cultural Theory at the Institute for Philosophy and Art Studies, Leuphana University of Lüneburg. There, he directs the ArchipelagoLab for Transversal Practices, where students and researchers experiment with different formats and forms of collaboration between art, theory and activism. The Lab hosts artists in residence, conducts the Activist Sense Workshop and Lecture Series, hosts self-organized student reading groups, screenings and performances. Christoph’s research revolves around the intersections between media, affect, and aesthetic politics. He focuses on contemporary social movements and their use of aesthetic techniques and strategies. The question of translocal modes of networking and organization, the use of embodied and affective forms of knowledge, and relational conceptions of subjectivity define guiding lines of this research.
Other texts by Christoph Brunner for DIAPHANES
Isabell Lorey (ed.), Roberto Nigro (ed.), ...: Inventionen 1

Das einflussreichste Theoriegefüge des ausgehenden 20. Jahrhunderts ist in die Jahre gekommen: Entstanden im politischen Kontext und den sozialen Milieus der 1960er und 1970er Jahre, war der »Poststrukturalismus« keine Schule, und seine ProtagonistInnen arbeiteten nicht notwendigerweise zu den selben theoretischen Fragen. Er war vielmehr eine intellektuelle Hoch­konjunktur, die mit tiefgehenden Umformungen der Lebensstile und Wissensformen, mit neuen diskursiven Ordnungen und sozialen Praxen einherging.

Viele seiner bedeutenden AutorInnen, unter ihnen die Theorie-Stars Foucault, Deleuze und Derrida, sind heute nicht mehr am Leben. Umso leichter gelingt es in unterschiedlichen Zusammenhängen, ihre Theoriebildung zu vereinnahmen, zu dekontextualisieren, zu entpolitisieren, nach Jahrzehnten der Hegung an den subkulturellen Rändern politisch zu zerreiben oder im akademischen Mainstream zu verharmlosen.

Der erste Band der Reihe Inventionen präsentiert aktuelle Positionen poststrukturalistischer Theorie und versucht eine Neu­zusammensetzung ihrer Ströme. Deren Basis ist die Wieder­aneignung zentraler Begriffe der zeitgenössischen politischen Philosophie wie Potenzialität, Ereignis, Transversalität oder Assemblage. In der Zusammensetzung dieser Begriffe und der mit ihnen verbundenen Theoreme soll ein erster Schritt getan werden, jenes neue Begriffsgefüge zu entwickeln, das über das Label des »Poststrukturalismus« hinausgeht.

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