Ein grundlegendes Distinktionsmerkmal des Übergangs zu einer von digitalen Techniken geprägten Forschungspraxis ist das Verhältnis und die Rolle von Text für die Erzeugung und Darstellung von Wissen. Sogenannte Enhanced Publications – genuin digitale Publikationen aus dem E-Science-Feld – werden in Abgrenzung zur Textpublikation und einigen seiner Eigenschaften entworfen. Mit der (impliziten) Kritik am Text geht auch eine Prekarisierung der Geisteswissenschaften als primär textbezogene Wissenschaften einher, die sich in einem positivistischen, wissenschaftstheoretischen Fundament von E-Publications äußert. Der Essay zeigt, dass die digital vermittelte Kritik am Text sowie die Neubestimmung von Forschung und Wissenschaft im E-Science-Kontext ein zeitlich bedingtes Verhältnis zwischen Technik und Wissen essenzialisiert. Die Bestimmung dieses Verhältnisses als ein Veränderliches verdeutlicht, dass die Präferenz für positivistische Ideen in techniknahen Diskursen der epistemische Effekt der intermedialen Verschiebung ist, die noch unabgeschlossen ist. Gleichzeitig zeichnet sich ab, dass E-Publications selbst immer stärker zuvor kritisierte Eigenschaften von Textpublikationen entwickeln werden.