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Daniel Eschkötter: Bilder der Welt und Inschriften von Kino und Geschichte
Bilder der Welt und Inschriften von Kino und Geschichte
(p. 127 – 156)

Daniel Eschkötter

Bilder der Welt und Inschriften von Kino und Geschichte
Institution und Gedächtnis nach Samuel Fuller

PDF, 30 pages

Wie Geschichte darstellen, wie Institutionen erzählen: das fragt nicht zuletzt auch das Kino. Jenes von Samuel Fuller antwortet mit Rissen, Kreuzungen, Gegen-Geschichte. In »Shock Corridor« (1963) wird eine Psychiatrie zum Umschlagsplatz von filmischen Erinnerungen und Geschichtserzählungen, werden Wahn und Geschichte eng geführt, treten Mikro-Geschichten von Insassen und Makrohistorie in ein Verhältnis der Spannung und gegenseitigen Bedingung. Wahnsinnige werden zu Zeugen der amerikanischen Gewaltgeschichte des 20. Jahrhunderts, ihre Erinnerungen zu frei flottierenden Geschichtsbildern, »phantom memories« in Farbe. Der Beitrag findet in ihnen eine filmische Ästhetik des Unverfugten der Geschichte.

  • perception
  • memory
  • cinematography
  • film
  • cinema

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Daniel Eschkötter

Daniel Eschkötter

 is a film and literary scholar and chief coordinator of the research training group »Media Historiographies« at Bauhaus University, Weimar.

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Ute Holl (ed.), Matthias Wittmann (ed.): Memoryscapes

Von Anfang an war Kino nicht nur Speicher und damit Form des Gedächtnisses, sondern zugleich eine sichtbare Apparatur des Erinnerns und eine differentielle Anordnung, die Erinnerungstheorien generierte. Die konstitutiv und vielfältig auf Fragmentierung beruhende Wahrnehmung im Kino ist auf unser re-membering angewiesen. Als Ort der Herstellung und Darstellung von Erinnerung hat das Kino nicht nur ein Heer von Gedächtnismetaphern, sondern auch ein ganz spezifisches Gedächtniswissen hervorgebracht.
Dieser Band untersucht die Kinematographie als Mnemographie. Gefragt wird nach filmischen Formen und Formungen des Erinnerns, nach Erinnerungseffekten und -defekten, nach Dispositiven und Phantomen, Gesten und Anamorphosen der Erinnerung, nach der spezifischen Gedächtnispolitik des Kinos, den filmischen Oberflächen des Unbewussten, nach körperlosen und verkörperten Erinnerungen, Wieder-Sehen und Wieder-Hören, traumatisierten Memoryscapes.

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