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Staffan Müller-Wille, Hans-Jörg Rheinberger: Zur Genesis der Vererbung als biologisches Konzept, 1750–1900
Zur Genesis der Vererbung als biologisches Konzept, 1750–1900
(p. 215 – 225)

Staffan Müller-Wille, Hans-Jörg Rheinberger

Zur Genesis der Vererbung als biologisches Konzept, 1750–1900

PDF, 11 pages

  • nature
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Hans-Jörg Rheinberger

Hans-Jörg Rheinberger

Hans-Jörg Rheinberger is Director emeritus at the Max-Planck-Institute for the History of Science in Berlin. He studied philosophy, linguistics, and biology in Tübingen and Berlin. His academic stations include Berlin, Stanford, Lübeck, and Salzburg. From 1996-2014, he was Director at the Max Planck Institute for the History of Science. Hans-Jörg Rheinberger is a member of the Berlin-Brandenburg Academy of Sciences, of the German National Academy of Sciences Leopoldina and of the Académie Internationale de Philosophie des Sciences. 2023 he published Split and Splice. A Phenomenology of Experimentation (The University of Chicago Press).
Other texts by Hans-Jörg Rheinberger for DIAPHANES
Armen Avanessian (ed.), Winfried Menninghaus (ed.), ...: Vita aesthetica

Gegenstand des Bandes ist die grundlegende Transformation des Denkens ästhetischer »Lebendigkeit« in der Epoche der philosophischen Ästhetik. Entscheidend für die Neubestimmung des klassisch-rhetorischen Topos und die Inauguration eines neu verstandenen ästhetischen Lebensbegriffes ist zunächst die parallele, vielfach verschränkte Entwicklung der Disziplinen Biologie und Ästhetik im Zeitraum von 1750 bis 1800. So vollzieht sich mit der Entwicklung der Naturgeschichte zu einer Wissenschaft des Lebens – der Biologie – ein Umbruch im klassischen Denken der Natur. In der Ästhetik wiederum rückt zeitgleich mit dem Konzept eines ästhetischen »Belebens« bzw. »Lebens des Subjekts« (Kant) die Eigenständigkeit eines sich selbst erhaltenden Modus von Wahrnehmung, Urteil und »Lust« in den Vordergrund.

Im 19. Jahrhundert zeigen sich die Spannungen, die den ästhetischen Lebensbegriff auszeichnen, dann konkreter ausgestaltet. Hier wird die Kehrseite emphatisch begriffener Lebenskonzepte etwa an untoten Vampiren und übermenschlichen Monstern anschaulich. Die in den Lebensbegriff eingetragenen Ambivalenzen zeigen sich ebenfalls in der mit der Ästhetik verknüpften generellen Frage des Wissens vom Leben.

Entlang einer Vielzahl unterschiedlicher Szenarien entfalten Literaturwissenschaftler, Kunsthistoriker, Wissenshistoriker und Philosophen die vita aesthetica kunstvoller Zeichenpraktiken im 18. und 19. Jahrhundert und untersuchen das Nachleben des älteren Topos der Lebhaftigkeit/Lebendigkeit in seinen epistemologischen und ästhetischen Dimensionen.

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