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Sabeth Buchmann: De/Aktivieren
De/Aktivieren
(p. 121 – 138)

De/Aktivieren

Sabeth Buchmann

De/Aktivieren
Zu Praktiken der Probe im zeitgenössischen künstlerischen Film

PDF, 18 pages

Das dokumentierte und/oder inszenierte Proben vor laufender Kamera zielt nicht nur auf die Ermöglichung und Demonstration künstlerischer Praxis und Virtuosität, sondern auch auf jene des Nichtkönnens bzw. Nichtkönnenwollens - hierzu gehört u.a. das Scheitern an bzw. das Verweigern von internalisierten Leistungs- und Erfolgsstandards. Dabei lassen sich die (Repräsentations-) Strategien scheinbar unperfekten und ergebnislosen Probens oftmals kaum von herrschenden Kreativitäts- und Handlungsimperativen unterscheiden: Anhand von drei exemplarischen Filmarbeiten junger Künstlerinnen unternimmt es der vorliegende Aufsatz, das der Probe innewohnende Wechselspiel aus Aktivierung und Deaktivierung hinsichtlich seiner ästhetischen und politischen Implikationen sowohl für die Dimension der Produktion als auch für jene der Rezeption zu betrachten.

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Sabeth Buchmann

is an Art historian and -critic, Professor of Modern and Postmodern Art at the Academy of Fine Arts Vienna.

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In diesen Diskussionen über die materielle Bedingung von kulturellen Praktiken ist die ästhetische Dimension der Dinge zunehmend in den Hintergrund geraten. Als Mitakteure in Handlungsverbünden scheinen Dinge ganz in ihrer praktischen Bedeutung aufzugehen. Was dabei vernachlässigt wird, ist zum einen, dass ihre Wirksamkeit nicht abzulösen ist von ihrer ästhetischen und affektiven Kraft, und zum anderen, dass Stillstellung und Passivierung von großer Bedeutung für jegliche Formen von Praxis und ihrer Spielräume sind. Diesen Momenten der Abweichung und Potentialität wird in den Künsten mit Verfahren der Neutralisierung von Praxis – wie Ausstellen, Vorführen, Proben oder Modellieren – Raum gegeben.

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