Wenn Design verhandelt wird, stehen in der Regel Entwurfs- und Produktionsprozesse im Mittelpunkt. Dabei bleibt allerdings die Frage, wie das Design sich zeigt, oft unbeantwortet. Warenpräsentationen, Schaufenster, Ausstellungen oder private Wohnungen sind als Dispositive des Zeigens jedoch ebenso konstitutiv für die Disziplin, wie die unter dem Begriff der Funktion formulierte Dimension des Handelns. Mit der Entstehung des Designs als Disziplin seit der Industrialisierung wurden neben den Gebrauchswerten auch ästhetische Werte etabliert, die insbesondere in Warenhäusern, Produktschauen und Weltausstellungen sichtbar werden. Der Gebrauchsgegenstand als rationalisiertes, anonymisiertes
Industrieprodukt im Kontext seines Marktes zeigt sich so inszeniert und unnahbar wie die Kunst in den Galerien des bürgerlichen Museums. Die Kritik an einer Warenkultur und -ökonomie sowie an einer mit ihr verbundenen Lebenspraxis richtet sich demnach an den Umgang mit einer in der Exposition produzierten Dimension der Ware.