Für Werner Stegmaier ist das Spezifische des Ansatzes Levinas’, der mit seinem Begriff des Dritten verbunden ist, dass er ein Oszillieren zwischen der allgemeinen Verpflichtung des Politischen und einem gewissen Spielraum der individuellen Handlung und des individuellen Urteils ermöglicht, die das Allgemeine transzendieren und zugleich von ihm abhängen. Zwischen den verschiedenen Interpretationen soll hier nicht entschieden werden. Viel eher möchte der vorliegende Band zu einer vielfältigen und fruchtbaren Auseinandersetzung mit dem Denken eines Philosophen einladen, der kein Verfechter der Orthodoxie und der ewigen Gültigkeit des geschriebenen Wortes ist, sondern für den das Gesagte immer wieder zurückgenommen und neu gesagt werden soll, um das in es nie aufgehende Sagen der Beziehung zwischen Menschen und der Verantwortung hören zu lassen. Dies erfordert allerdings die höchste Genauigkeit im Umgang mit dem Gesagten.