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Michael Hagner: Du störst! Menschen im Labor und Fallibilismus
Du störst! Menschen im Labor und Fallibilismus
(p. 127 – 135)

Über Benjamin Libets »Mind Time«

Michael Hagner

Du störst! Menschen im Labor und Fallibilismus
Über Benjamin Libets »Mind Time«

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Michael Hagner

Michael Hagner

is professor of Science Studies at ETH Zurich and member of »Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung«, the Leopoldina, and of »Akademie der Wissenschaften zu Göttingen«. He studied Medicine and Philosophy at Freie Universität Berlin, where he also worked as a neurophysiologist after graduating. He was a visiting scholar at the Wellcome Institute for the History of Medicine in London before working at the Institute for the History of Medicine and Science in Lübeck, at the Institute for the History of Medicine in Göttingen, and the Max Planck Institute for the History of Science in Berlin. He was visiting professor at the universities of Salzburg, Tel Aviv, Frankfurt Main and Cologne. He is also awarded winner of the Berlin Brandenburg Academy of Science and of the »Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung«. He was awarded the 2008 Sigmund Freud prize for his scientific prose writing.

Other texts by Michael Hagner for DIAPHANES
David Gugerli (ed.), Michael Hagner (ed.), ...: Nach Feierabend 2005

Grundlegende Bedingung jeder Beschäftigung mit den Wissenssystemen der Gegenwart ist die Auseinandersetzung mit dem Begriff und der Geschichte des Wissens. In diesem allgemeinen Sinne verstanden, umfasst »Wissen« nicht nur das in den Wissenschaften und der Technik erzeugte, von Experten gehortete und nur an Eingeweihte weitergereichte Wissen. Es gibt auch ein alltägliches Orientierungswissen, ein implizites Handlungswissen, ein Wissen, das ästhetischer, religiöser oder krisenhafter Lebenserfahrung entspringt. Dass die Selbstverständlichkeit dieses Pluralismus des Wissens hervorgehoben werden muss, liegt an der Priorität, die das gegenwärtige Forschungs- und Bildungssystem dem wissenschaftlichen Wissen zukommen lässt. Und dies, obwohl die technisch-wissenschaftlichen Krisenerfahrungen der Vergangenheit die begrenzte Reichweite wissenschaftlicher Expertise vorgeführt haben.

Im ersten Thementeil »Bilder der Natur – Sprachen der Technik« sind Aufsätze versammelt, die vom Medium »Panorama«, den Kurven der Physiologie, den Zeichnungen des Ingenieurs und den Symbolsystemen der Mathematik ausgehend einige Versuche problematisieren, lebensweltliche Erfahrungen, Bilder und Vorstellungen von Natur zu erfassen. Neben einem auf Deutsch bislang unveröffentlichten Interview mit Michel Foucault bieten die weiteren Rubriken Essays von Historikern und Philosophen, die zeigen, welche überraschenden Perspektiven auf die Wissensgesellschaft kulturwissenschaftliche Fragestellungen ermöglichen.