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Hansmartin Siegrist: »You…you eat like a bird!«: Der Suspense der Leib-Speisen von Alfred Hitchcock
»You…you eat like a bird!«: Der Suspense der Leib-Speisen von Alfred Hitchcock
(p. 157 – 176)

Hansmartin Siegrist

»You…you eat like a bird!«: Der Suspense der Leib-Speisen von Alfred Hitchcock

PDF, 20 pages

»Ein Spielfilm ist nicht ein Stück Leben, sondern ein leichtes Stück Kuchen.« – Alfred Hitchcocks Bonmots schwelgen in Küchenmetaphern. In allen seinen Filmen wird Suspense auch als Gericht serviert und Sex kommt als Essen daher. Der Sohn eines Cockney-Gemüsehändlers verkörperte die helle wie die dunkle Seite seines Genies in der Doppelrolle eines jovialen Gourmets und zugleich eines gargantuesken Gourmands. Die stringente Affektdramaturgie von Hitchcocks Plots entspricht jener eines Fünfgangmenüs. Essen, in seiner Zubereitung, seinem charakteristischen Verzehr, seinen Ritualen und Symbolen wurde zu seinem bevorzugten »Stoff, aus dem Filmträume sind«, schließlich gar zum Hauptdarsteller. Hitchcock bemerkte zur Thriller-Komödie Frenzy, seinem rabenschwarzen Alterswerk: »Es ist dies eine Anthologie des Essens: Ein Zyklus, an dessen Anfang das frisch glänzende Gemüse und an dessen Ende der Müll steht, der sich durch die Abwässerkanäle entleert. Es ist wohl das Thema der Menschheitsfäulnis.«
 

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Ottmar Ette (ed.), Veronika Sellier (ed.), ...: LebensMittel

In welchem Sinne sind die Künste, sind die Literaturen der Welt Mittel zum Leben im Leben, aber auch Mittel und Medien des Lebens selbst? Kein Zweifel: Literatur bzw. Kunst ist, weil sie mehr ist, als sie ist. Aber muss man dann nicht auch die Frage stellen: Was sie isst? Ist sie denn nicht, was sie isst? Was wäre die Literatur, was wäre die Kunst ohne das, was sie sich auf philosophischer, literarisch-intertextueller, naturgeschichtlicher oder naturwissenschaftlicher Ebene einverleibt, ja in sich hineinstopft? Ein verschiedenste Disziplinen querender Polylog unterschiedlicher Bereiche von Lebenswissen sucht den Weg für neue transdisziplinäre Forschungsfelder zu eröffnen. Die Grundsubstanz Nahrung als elementare Schnittstelle zwischen Kultur und Leben soll zur existentiellen Mitte des Lebens gelangen.

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