Der Aufsatz verfolgt drei Ziele: Zunächst wird gezeigt, dass die elektronischen Medien zum Gesamtkomplex der Techniken gehören, durch deren Entwicklung sich die Menschheit überhaupt erst möglich gemacht hat. Da die Kultur selbst als eine Form der Natur begriffen werden muss, ist die Technik als integraler Bestandteil der Funktionen des menschlichen Bewusstseins anzusehen (1.). Umso größer ist das Versäumnis der Philosophie, die sich, von Platons Mythos des Protagoras abgesehen, der Einsicht in die den Menschen konstituierende Leistung der Technik bis heute entzogen hat (2.). Schließlich geht es um die viel diskutierte Bedrohung der menschlichen Freiheit durch die digitale Innovation (3.). Die Gefahr ist nicht zu leugnen. Gleichwohl hält der Autor daran fest, dass noch keine andere Technik der menschlichen Freiheit so große Chancen eröffnet hat wie die des world wide web.
Gerhard Gamm (ed.), Petra Gehring (ed.), Christoph Hubig (ed.), Andreas Kaminski (ed.), Alfred Nordmann (ed.)
Jahrbuch Technikphilosophie 2015
Ding und System
Softcover, 288 pages
PDF, 288 pages
Avancierte Technikphilosophen haben die Frage nach der angemessenen Gegenstandsebene nicht als eine Alternative zwischen Ding oder System begriffen, sondern darauf insistiert, dass es sich um Aspekte des Technischen handelt, die nur in ihrem Zusammenhang verständlich werden. Das Bemühen des Schwerpunktthemas richtete sich darauf, die Konjunktion zu bestimmen, die zwischen Ding und System besteht.