Kälter als der Tod ist das Leben, das wir ihm entziehen. Mithilfe von Kühlketten und Kryobanken ist es gelungen, die Temporalität von Leben und Tod zu technisieren und dabei einem langgehegten Traum der Neuzeit immer näher zu kommen. In einer historischen und technikphilosophischen Reflexion der biozentrischen Kühltechnik entfaltet der Beitrag aus der Untersuchung ihrer listigen De- und Re-Temporalisierungsprozesse die These, dass es sich bei der globalen Kälteinfrastruktur, die unsere industrialisierte Lebensmittelversorgung ebenso wie moderne Medizin und Biotechnologie überhaupt erst ermöglicht, um eine thermodynamische Zeitkonfigurationsmaschine handelt, die das Verhältnis von Leben und Tod neu formatiert.