Technik, List und Tod aktuell
Ein Kommentar zur militärischen Dimension der List
PDF, 8 pages
Der Beitrag reflektiert den Zusammenhang von Technik, List und Tod im Krieg aus der operativen Perspektive des militärischen Strategen. Dabei lässt sich zeigen, dass in dieser Triage der List die bedeutsamste Rolle zukommt, als Mittel der Steuerung taktischer Erwartungserwartungen in gestaltender Nutzung von Komplexität. Tod und Technik lassen sich von dort aus entwickeln, indem Tod nicht als Ziel, sondern als die ureigene Protolist des Krieges und indem Technik als Mittel der Reduktion oder der Verstärkung von List erscheint. Folgend wird der neuere Krieg betrachtet, bei dem sich die Rolle des Todes wandelt und der sich durch eine hohe Internalisierung von Komplexität in Aufklärungstechnologien auszeichnet – was sich aber inzwischen als furchtbarer strategischer Fehler erkennen lässt.
Gerhard Gamm (ed.), Petra Gehring (ed.), Christoph Hubig (ed.), Andreas Kaminski (ed.), Alfred Nordmann (ed.)
Jahrbuch Technikphilosophie 2016
List und Tod
Softcover, 320 pages
PDF, 320 pages
Technik, List und Tod bilden ein Dreieck, das auch philosophische Koordinatensysteme durcheinanderbringt. Als indirekter Modus, als Ersatz von Gewalt durch Vermittlung, als Kniff in ohnmächtiger Lage ist Technik ebenso eng gebunden an die Vernunftform der »List« wie an die (Be-)Drohung mit dem Tod. Die Techniktheorie spricht gern von der Erfindung des Rades, der Mühle oder des Lichtschalters; dabei ist eine Grundform des Werkzeugs die Waffe. Probleme neuer Kriegstechnologien werden in dieser Ausgabe ebenso behandelt wie das Problem einer generalisierenden Kulturdiagnostik. Außerdem im Jahrbuch: Figurationen des Phänomenotechnischen im Labor; warum Technik mehr als eine Körpererweiterung ist; wie Robotik und Neuroprothetik unser Verständnis von Handlungen und Verantwortung verändern u.v.m.