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Michael Hagner: Ist Kulturkritik wirklich unser Problem?
Ist Kulturkritik wirklich unser Problem?
(p. 149 – 153)

Ein Kommentar zu David Gugerli

Michael Hagner

Ist Kulturkritik wirklich unser Problem?
Ein Kommentar zu David Gugerli

PDF, 5 pages

  • history of knowledge
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Michael Hagner

Michael Hagner

is professor of Science Studies at ETH Zurich and member of »Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung«, the Leopoldina, and of »Akademie der Wissenschaften zu Göttingen«. He studied Medicine and Philosophy at Freie Universität Berlin, where he also worked as a neurophysiologist after graduating. He was a visiting scholar at the Wellcome Institute for the History of Medicine in London before working at the Institute for the History of Medicine and Science in Lübeck, at the Institute for the History of Medicine in Göttingen, and the Max Planck Institute for the History of Science in Berlin. He was visiting professor at the universities of Salzburg, Tel Aviv, Frankfurt Main and Cologne. He is also awarded winner of the Berlin Brandenburg Academy of Science and of the »Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung«. He was awarded the 2008 Sigmund Freud prize for his scientific prose writing.

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David Gugerli (ed.), Michael Hagner (ed.), ...: Nach Feierabend 2012

1946 definierte die Weltgesundheitsorganisation Gesundheit als einen »Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlergehens und nicht nur das Fehlen von Krankheit oder Gebrechen«. Diese Definition stellt einen wirkmächtigen Versuch dar, einen univer­salen und fortschrittlichen Gesundheitsbegriff zu schaffen, der über Nationen- und Kulturgrenzen hinweg Gültigkeit besitzt. Sie geht allerdings unter der Hand mit Normierungsvorgängen, Anpassungszwängen und einem technisch-sozialen Machbarkeitsglauben einher. Das zeigt sich nicht nur in der modernen Medizin, sondern auch in der Gesellschaft, die ständig mit ihrer eigenen Diagnose befasst ist und sich durch ein pursuit of perfection auszeichnet: Politische Konflikte und gesellschaftliche Krisen werden in Metaphern des Pathologischen übersetzt und mit Vorstellungen des Kurierens, Immunisierens und Ausmerzens verbunden. Der Band analysiert die Vielfalt paradoxer Phänomene, die mit dem modernen Willen zur Gesundheit entstanden sind.

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