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Martin Beck, Fabian Goppelsröder, ...: »Gewissheit gilt es zu vermeiden«
»Gewissheit gilt es zu vermeiden«
(p. 235 – 250)

Gespräch mit Thomas Hettche über literarisches Zeigen

Martin Beck, Fabian Goppelsröder, Thomas Hettche

»Gewissheit gilt es zu vermeiden«
Gespräch mit Thomas Hettche über literarisches Zeigen

PDF, 10 pages

In seinem ersten Roman Ludwig muss sterben begeisterte Thomas Hettche 1989 die Literaturkritik nicht zuletzt mit seiner rhythmisch-materialen Sprache. Seither hat Hettche in weiteren Romanen, Kurzgeschichten und Essays, wie in seiner als Animationen bei DuMont erschienenen medienhistorischen Doktorarbeit die scharfe Trennung von Form und Inhalt auf immer wieder neue Weise unterlaufen. Im Gespräch versteht Hettche literarisches Schreiben als Möglichkeit, Sprache zeigend zu gebrauchen. Im Roman, im Essay öffnet sich in der materialen Endlichkeit eines Buches die Unendlichkeit von Atmosphären, Stimmungen und Intensitäten. Denn Literatur benennt nicht. Sie zeigt, sie verweist auf etwas, was sie nicht hat, was sich nicht haben lässt. So ist literarisches Zeigen kein Abfotografieren realer Details, sondern ein Präsentifizieren, ein unausgesetztes Bemühen um das Erfahrbarmachen von etwas, was in seiner Gänze nicht gefasst werden kann.

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  • aisthesis
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  • mediality

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Martin Beck

Martin Beck

studied philosophy and literary studies in Hamburg and Berlin. He works as a curator and author in the field of fine art and is currently writing his doctoral dissertation on the epistemology and aesthetic of the image from the viewpoints of Kant and Hegel.

Other texts by Martin Beck for DIAPHANES
Fabian Goppelsröder

Fabian Goppelsröder

studied philosophy and history in Berlin and Paris before he went to do his PhD at the Comparative Literature Department of Stanford University (CA) entitled »Kalendergeschichte and fait divers. The poetics of circumscribed space«. Since 2011 he has held a postdoc position at the DFG research training group »Visibility and Visualisation. Hybrid Forms of Pictorial Knowledge« at Potsdam.

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Thomas Hettche

studied German literature and philosophy and lived as a freelance writer in Stuttgart, Rom, Berlin and Frankfurt am Main. From 1995 to 1999, he was one of the jurors of the Ingeborg-Bachmann award. In addition to his literary texts, Hettche also writes journalistic articles, especially for the Frankfurter Allgemeine Zeitung and is also a lecturer of poetics at various universities in Germany. In 2006, his novel Woraus wir gemacht sind was one of the finalists for the German Book Award. In 2013, Thomas Hettche was awarded the Düsseldorfer Literaturpreis for his collection of essays Totenberg.
     

Martin Beck (ed.), Fabian Goppelsröder (ed.): Sichtbarkeiten 2: Präsentifizieren

Der Begriff des Zeigens ist in den Geistes- und Kulturwissenschaften verstärkt und dauerhaft relevant geworden. Gegen Sprachfixierung und Präsenzvergessenheit als doppeltes Erbe des linguistic turn fasst er die Eigenart visueller, körper- und raumbasierter Medien ebenso wie eine Dimension der Aisthesis, die nicht im Symbolischen aufgeht. Die Beiträge des Bandes bilden einen aktuellen Querschnitt einer sich weiterentwickelnden Debatte: von philosophisch-systematischen Grundlagen über die Analyse technischer und sozialer Dispositive, die Revision von Bild- und Evidenzkonzepten bis hin zu Gesprächen aus der Praxis.

Mit Beiträgen von Hanne Loreck, Dieter Mersch, Michaela Ott, Markus Rautzenberg, Ulrich Richtmeyer, Robert Schade, Philipp Stoellger, Sabine Wirth. Und Interviews mit Franco Moretti und Thomas Hettche.