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Emily Brownell: Better Shelter
Better Shelter
(p. 221 – 238)

Emily Brownell

Better Shelter

PDF, 18 pages

Emily Brownell richtet die Aufmerksamkeit auf die Industrialisierung der Architektur von Geflüchtetenlagern, wie sie sich beispielhaft an der Better-Shelter-Konstruktion zeigt, die von IKEA entworfen und vom UNHCR 2015 in großer Zahl angekauft und für den Aufbau von Lagern verwendet wurde. Diese serielle Fertigung und den ­großflächigen Einsatz von Notzelten und Nothütten verfolgt die Autorin zurück bis an den Anfang des 20. Jahrhunderts (das Erdbeben in San Francisco von 1906) und befragt die damaligen Diskurse der Architekten und Regierungsvertreter auf ihre humanitären und wirtschaftlichen Ziele. Die Better-Shelter-Kiste von Ikea belegt ebenso wie die früheren Varianten vor allem den Charakter der Ausnahme, der diesen Lagern zukommt und aus wirtschaftlichen wie aus gesellschaftlichen Gründen zukommen soll – eine Verstetigung oder ein Ausbau zu neuen Wohnvierteln ist für diese Unterkünfte gerade nicht geplant, und so ist die Produktion der relativ stabilen hölzernen ›Erdbebenhütten‹ aus San Francisco auch nie fortgesetzt worden.

  • architecture
  • urbanism
  • spatial turn
  • nature
  • design
  • aesthetics
  • theory of architecture

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Emily Brownell

is a lecturer in environmental history at the University of Edinburgh. Her recent book is Gone to Ground: A History of Environment and Infrastructure in Dar es Salaam. Her current project, Stories from the Substrate is a history of East Africa from the soil.
Karin Krauthausen (ed.), Rebekka Ladewig (ed.): Modell Hütte

Die Hütte wird gemeinhin als spontanes und vorläufiges Gebilde verstanden, als eine Improvisation im Außenraum, aus arbiträrem Material gefügt und mit einem klaren Ziel: schnell und mit vorhandenen Mitteln einen abgetrennten Bereich zu konstituieren. So verstanden faltet die Praxis der Hütte den Raum, sie erstellt gewissermaßen eine Tasche oder eine Abteilung in ihm und ermöglicht auf diesem Weg ein relatives Innen in Differenz zu einem Außen. Eine solche temporäre Faltung des Raums kann vielfältige Funktionen haben und etwa als Unterstand, Obdach, Versteck, Lager oder Zuflucht dienen. In jedem Fall wird der Bau nur selten planvoll konstruiert. Die Hütte gründet auf einer kreativen Praxis, die nicht als solche wahrgenommen wird. In der Konsequenz bildet die Hütte keine eigene Kategorie und ist gerade darin beispielhaft: Sie liefert das Modell für die spontane Emergenz von Strukturen, die in der Folge entweder vergehen und damit ephemer bleiben oder aber eine eigene Geschichte in Natur und Kultur begründen. Dieses weit über die Architektur hinausreichende ›Modell Hütte‹ erschließen die geistes- und naturwissenschaftlichen sowie gestalterischen Beiträge des Bandes über eine Vielfalt von Diskursen, u.a. zu Wohnen in the making, Prekäre Räume, Technik des Ephemeren, Kulturelle Urszene, Erweiterte Physiologie sowie Haut und Sein.

 

Mit Beiträgen von Michel Agier, Emily Brownell, Michael Cuntz, Heike Delitz, Elmgreen & Dragset, Michael Friedman, Finn Geipel & Sabine Hansmann, Ulrike Haß, Inge Hinterwaldner, Tim Ingold, Susanne Jany & Khashayar Razghandi, Stephan Kammer, Joachim Krausse, Karin Krauthausen, Rebekka Ladewig, Stephan Pinkau, Luca Rendina, Kathrin Röggla, Anna Roethe, Samo Tomšič, Felicity Scott, J. Scott Turner.

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