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Alexander Kluge, Joseph Vogl: Soll und Haben

Alexander Kluge, Joseph Vogl

Soll und Haben
Fernsehgespräche

Softcover, 336 pages

PDF, 336 pages

Vom Bildschirm ins Buch: Kluge und Vogl im Gespräch

Das deutsche Privatfernsehen ist nicht eben bekannt für seine niveauvollen Diskussionsformate; umso überraschter hält der mitternächtliche Zapper inne, wenn auf einem der Kanäle Sätze fallen wie: »Ökonomischer Aberglaube ist so etwas wie das Spektrum bürgerlicher Tugenden« oder »Die Lösungen liegen immer auf der Straße, im Verkehr«. Er ist, unzweifelhaft, in eines der im wahrsten Sinne des Wortes merkwürdigen Kulturmagazine von Alexander Kluge geraten.

Alexander Kluge, der wohl eigensinnigste Autor, Filmemacher, Philosoph, Kulturtheoretiker, Regisseur, Medienpolitiker und Chronist Deutschlands, produziert seit 1988 unabhängige Kulturmagazine im deutschen Privatfernsehen. Seit 1994 ist der Kulturwissenschaftler Joseph Vogl regelmäßiger Gast in seinen Sendungen. Alexander Kluges charakteristische Interviewtechnik hat in ihm ihr kongeniales Gegenüber gefunden. Ergebnis der beiderseitigen Passion sind über vierzig Fernsehinterviews, die eine eigene Kunst der zielführenden Abschweifung kultivieren und das Genre völlig neu erfinden.

Soll und Haben versammelt erstmals eine Auswahl dieser Gespräche in Buchform. Das thematische Spektrum reicht quer durch die Zeiten und Kulturen. Ob Vogl jedoch über Amoklauf spricht, über Kapitalismus in Ostindien, globalisierte Gefühle, politische Tiere oder den geheimen Zusammenhang von Terror und Macht, Dichtung und Bürokratie, Kluges insistierende Präsenz bringt den Befragten nicht nur immer dazu, mehr und anderes zu sagen als das vorher Gewusste, das öffentlich bereits Niedergelegte. Und immer ergeben sich auch schlaglichtartige Erhellungen der aktuellen Verhältnisse: »Aus der Ferne kommt unser Nächstes zurück«.

Content
  • 25–46

    Ich habe Schmerzen, also bin ich

  • 47–64

    Die Fähigkeit zu trauern

  • 65–72

    Vitalität der Heiterkeit

  • 73–82

    Tsunami der Emotion

  • 85–108

    Amok, das Ende der Einfühlung

  • 111–132

    Extra-Post der Hölle

  • 133–154

    Die Formen des Bösen

  • 155–166

    Warum brauchen Völker Feinde?

  • 167–184

    Das Unbewusste in der Gewalt

  • 187–208

  • 209–216

    Soll & Haben

  • 217–234

    Meteorologie des Zufalls

  • 235–246

    Der Schatten im Auge Gottes

  • 247–258

  • 261–284

    Zeit ohne Raum

  • 285–296

    Der Mond ist aufgegangen

  • 297–308

    Nationalismus und Philosophie

  • 309–320

  • 309–334

    Das Theater der praktischen Vernunft

  • cultural critic
  • conversation
  • opera
  • capitalism
  • amok
  • politics

»Ideeninseln, aus denen die restliche Welt strahlt, die Welt jenseits der Ideenlosigkeit.« Tom Tykwer über den Fernsehmacher Alexander Kluge

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Alexander Kluge

Alexander Kluge

is recognised internationally as an author and filmmaker; he is regarded as a driving force behind New German Cinema and as one of the major German fiction writers and essayists of the post-war period. What is less well known is that Kluge has revolutionized German television as well. Since 1988 he has been producing a magazine programme for commercial television which, as Tom Tykwer puts it, is »antidotal« to the common lack of imagination in the medium.

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Joseph Vogl

Joseph Vogl

is Professor of German Literature, Cultural and Media Studies at Humboldt University Berlin and Permanent Visiting Professor at Princeton University. He has published numerous books and articles and has also translated major contemporary French philosophers such as Gilles Deleuze and Jean-François Lyotard.

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