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Sandro Zanetti

1957
Situationistische Interventionen mittels Zweckentfremdung

PDF, 11 pages

Der Beitrag analysiert die beiden zentralen situationistischen Praktiken, das Umherschweifen (dérive) und die Zweckentfremdung (détournement), sowie deren konzeptuelle Grundlegungen als Verfahren improvisatorischer Invention. Invention meint dabei nicht primär die Erfindung von Ideen, sondern die Schaffung von Situationen, von denen umfassende Verhaltensänderungen zu erwarten sind. Zentral ist der vitalisierende Impuls, der von den zu schaffenden Situationen erhofft wird. Entscheidend ist weiter, dass die Schaffung von Situationen primär als zukunftsoffenes und insofern als unabsehbares Projekt begriffen wird und dass die zu schaffenden Situationen nicht nur für ihre ›Urheber‹ Auswirkungen haben sollen, sondern auch für diejenigen, die unfreiwillig oder unwissend in eine Situation hineingeraten und entsprechend zur Improvisation angehalten werden.

  • amateurism
  • literary studies
  • authorship
  • draft
  • contingency
  • aesthetics of production
  • invention
  • idea
  • chance / accident
  • process of production

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Sandro Zanetti

Sandro Zanetti

is a professor for General and Comparative Literature at the University of Zurich. He studied German, History and Philosophy in Basel, Freiburg im Breisgau and Tübingen (1993-1999). After research and teaching in Frankfurt am Main, Basel, Berlin and Hildesheim, Zanetti has been the program director and head of the division for General and Comparative Literature (AVL) at the University of Zurich since 2011, first as an assistant professor (2011-2015), since 2015 as an associate professor. Since its inception in 2014, he is member of the executive committee of the Zentrum Künste und Kulturtheorie (ZKK) (Centre for the Arts and Cultural Theory), UZH. His current research interests include: artistic production processes and poetics of (im)probability.

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Sandro Zanetti (ed.): Improvisation und Invention

Wenn eine Kultur etwas als Erfindung akzeptiert, dann hat dieses Etwas bereits den Status einer Tatsache erhalten, die vorhanden ist und auf ihren Nutzen oder auf ihre Funktion hin befragt werden kann. Was aber geschieht davor? Wie gewinnt das Erfundene Wirklichkeit? Wie in der Kunst, wie im Theater, wie in der Literatur und Musik, wie in der Wissenschaft? Und mit welchen Folgen? Die Beiträge in diesem Band beschäftigen sich alle mit einem Moment oder einem bestimmten Modell der Invention. Ausgehend von den jeweils involvierten Medien wird der Versuch unternommen, diese Momente und Modelle zu rekonstruieren. Um etwas über die entsprechenden Inventionen in Erfahrung bringen zu können, werden diese als Ergebnisse oder Effekte von Improvisationsprozessen begriffen: Improvisationen in dem Sinne, dass von einem grundsätzlich offenen Zukunftsspielraum ausgegangen wird, gleichzeitig aber auch davon, dass es ein Umgebungs- und Verfahrenswissen gibt, das im Einzelfall beschrieben werden kann.

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