Die militärische Aufklärung (engl.: intelligence) sucht seit jeher nach dem Verborgenen hinter dem Clausewitz’schen Nebel des Krieges. Der Aufsatz nimmt ein Projekt in den Blick, das um 1900 beginnt, und dessen Epistemologien sich über die beiden Weltkriege bis in den Kalten Krieg nachverfolgen lässt. Spätestens mit der während der im Ersten Weltkrieg sich institutionalisierenden Luftaufklärung geht man davon aus, dass in den Luftaufnahmen der Erdoberfläche verborgene Struktur sichtbar gemacht werden können, dass Oberflächen also informiert sind. Dieses Wissen von der Erdoberfläche setzt sich in der zivilen Nutzung der Luftbildfotografie fort. In der sogenannten Luftbildforschung der 1920er, 1930er und 1940er werden die Episteme der Luftaufklärung in Landschaftsökologie, Archäologie und Geologie fortgeschrieben.