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Dorothee Kimmich: »Die Sinnenweide der Oberfläche«
»Die Sinnenweide der Oberfläche«
(p. 61 – 76)

Hochstapler in der Literatur der Moderne

Dorothee Kimmich

»Die Sinnenweide der Oberfläche«
Hochstapler in der Literatur der Moderne

PDF, 16 pages

Der literarische Typus des Hochstaplers hat in der Literaturgeschichte verschiedene Konjunkturen erlebt. In der klassischen Moderne finden sich nicht nur viele, sondern auch ganz besonders profilierte Hochstapler. Offenbar galten sie als typische Figuren einer sich selbst reflektierenden Moderne. Dabei geht es nicht nur darum, die Oberflächlichkeit und den Materialismus, die Verlogenheit und Eitelkeit einer aus den Fugen geratenen Moderne zu kritisieren. Vielmehr scheint der Hochstapler auch Qualitäten zu haben, die an eine positive Form von »Oberflächlichkeit« gebunden sind und ihn aus einer bürgerlichen Lebensform herausheben und zu einem glücklichen, kreativen und vor allem freien Menschen machen. Der Hochstapler bei Thomas Mann und Efraim Frisch ist daher durchaus keine negative, sondern vielmehr eine provokative literarische Figur.

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Dorothee Kimmich

Since 2002 Professor for German Literature, Tübingen University; 1999 Habilitation (Dr. phil. habil.) University Giessen; 1994-2000 Assistant Professor, Institute for German Literature, University Freiburg; 1991 Dr. phil. (PhD), Freiburg University; 1986/1987 Diploma (Staatsexamen) for German Studies and History, University Tübingen; 1980 Abitur (High school diploma), Stuttgart.

Christina Lechtermann (ed.), Stefan Rieger (ed.): Das Wissen der Oberfläche

An Oberflächen gewinnen ganze Wissensordnungen Kontur. Dieser Befund ist erstaunlich, steht doch der langen Geschichte praktischer Oberflächengestaltung eine semantische Tradition gegenüber, die der Oberfläche mit ausgesprochener Geringschätzung begegnet. Der Band stellt in epochenübergreifender Perspektive die historisch sich wandelnden Konzepte sowie die epistemische Valenz der Oberfläche zur Diskussion. Dabei sollen unterschiedliche Wissensfiguren in Vormoderne und Moderne ebenso in den Blick geraten wie konkrete Umgangsformen und Praxen, die mit der Oberfläche verbunden sind.

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