Wenn man wissen will, wie ein Urteil am Bundesverfassungsgericht zustande kommt, so denkt man zunächst an die Arbeit der Verfassungsrichterinnen und Verfassungsrichter sowie, vor allem, an den Text des Grundgesetzes als Rechtsgrundlage. Grischa Erbe, Moritz Jähde und Judith Milz sind dieser Frage aus einer anderen, einer künstlerischen Perspektive nachgegangen. In einer anderthalbjährigen Kooperation haben sie den Alltag am Verfassungsgericht beobachtet und künstlerisch untersucht. Das Projekt zielte anlässlich des Wiedereinzuges des Bundesverfassungsgerichts in seinen Stammsitz im Karlsruher Schlosspark 2014 darauf ab, den in der öffentlichen Wahrnehmung zumeist unbeachtet bleibenden Maschinenraum des Grundgesetzes in den Blick zu nehmen und das komplexe Innenleben des Verfassungsgerichts sichtbar zu machen.