Thomas Hirschhorns Essay schildert die Umstände und Überlegungen, die ihn zur Arbeit Crystal of Resistance (realisiert im Schweizer Pavillon anlässlich der Biennale Venedig 2011) veranlasst haben. Einem Leitfaden gleich formuliert er dabei drei Fragen, die ihn sowohl bei der Recherche zur Arbeit, bei deren Aufbau sowie im begleitenden Text geführt haben: »Erstens: Kann meine Arbeit einen neuen Begriff der Kunst erschaffen? Zweitens: Kann meine Arbeit einen ›kritischen Körper‹ aufbauen? Drittens: Kann meine Arbeit ein ›Nicht-exklusives Publikum‹ implizieren?« So schildert er eingangs, wie er Kinder auf einem Autoparkplatz unterhalb des Rhônegletschers Kristalle verkaufen sah, eine Beobachtung, die zur Schlüsselszene für sein Interesse an diesen Körpern wurde. Vom Kristall und der Szenerie mit den Kindern ausgehend legt er die Parameter seines künstlerischen Selbstverständnisses und Schaffens dar, das geprägt ist von einem »vierteiligen Form- und Kraftfeld (Liebe, Philosophie, Politik, Ästhetik)« sowie der Überzeugung, dass Kunst als Ort des Widerstands verstanden werden muss.