Johanna Schaffers Interesse gilt Subjektivierungsvorgängen, wie sie aktuell innerhalb der linksaktivistischen und antirassistischen Theoriebildung entworfen und verhandelt werden. Mit Rekurs auf Dimitris Papadopoulos und Vasilis Tsianos Plädoyer für das Unsichtbar-Werden als effektives politisches Instrument von MigrantInnen im Kampf gegen dominante repräsentative Strukturen, votiert die Autorin für eine kritische Re-Lektüre dieser kompletten Verweigerung von Sichtbarkeit. Dabei insistiert sie auf dem Umstand, dass diese Form der Unsichtbarkeit nur mit Bezug auf ein bestimmtes Feld funktioniert, in einem anderen Feld aber sehr wohl als Sichtbarkeit verstanden und erfasst werden kann und muss. Deswegen scheint ihr nicht die ontologische Kategorie der Unsichtbarkeit der Ausweg aus den Mechanismen von Ausschluss und Einschluss. Vielmehr plädiert sie mit Bezug auf Sandro Mazzadra und Brett Neilson sowie Rosalind Krauss für die Figur der Ent_Formung, die weniger auf eine andere beschreibbare Subjektposition verweise, als vielmehr auf einen konstanten Prozess der Formwerdung bzw. dessen Ablehnung.